
Therapie im neurologischen Bereich
Folgende Behandlungsfelder werden in unserer Praxis betreut:
Aphasie
Aphasie ist eine erworbene Sprachstörung, die durch eine Schädigung des Gehirns – meist im linken Sprachzentrum – verursacht wird.
Betroffene haben Schwierigkeiten beim Verstehen, Sprechen, Lesen und Schreiben. Die Ausprägung kann von leichten Wortfindungsstörungen bis zu vollständigem Sprachverlust reichen.
Aphasien entstehen häufig nach Schlaganfällen, Schädel-Hirn-Traumata oder neurologischen Erkrankungen. Die logopädische Therapie zielt darauf ab, die verbliebenen sprachlichen Fähigkeiten zu fördern, Kommunikationsstrategien zu entwickeln und die Sprachfunktion bestmöglich wiederherzustellen.
Sprechapraxie
Sprechapraxie ist eine neurologisch bedingte Sprechstörung, bei der die Planung und Koordination der für das Sprechen nötigen Bewegungsabläufe gestört ist.
Betroffene haben Schwierigkeiten, Laute, Silben oder Wörter korrekt und in der richtigen Reihenfolge zu bilden, obwohl die Muskulatur selbst nicht gelähmt ist. Die Sprache wirkt oft abgehackt, unflüssig oder verwaschen.
Ursachen sind meist Schädigungen im Gehirn, zum Beispiel durch Schlaganfall oder Schädel-Hirn-Trauma.
Die logopädische Therapie konzentriert sich darauf, die Sprechbewegungen gezielt zu üben und die Planung sprachlicher Abläufe zu verbessern.
Kognitive Kommunikations-störungen
Kognitive Kommunikationsstörungen sind Beeinträchtigungen, die durch Probleme mit geistigen Funktionen wie Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Problemlösung und Organisation entstehen und dadurch die sprachliche Kommunikation erschweren.
Betroffene haben Schwierigkeiten, Gesprächen zu folgen, Informationen zu verstehen oder angemessen zu antworten. Auch das Planen und Strukturieren der Sprache kann beeinträchtigt sein.
Ursachen sind häufig Schädel-Hirn-Traumata, Schlaganfälle oder neurodegenerative Erkrankungen wie Demenz.
Die logopädische Therapie unterstützt, kognitive Fähigkeiten zu trainieren und Kommunikationsstrategien zu entwickeln, um die Verständigung im Alltag zu erleichtern.
Dysarthrie
Dysarthrie ist eine neurologisch bedingte Sprechstörung, bei der die Steuerung der Sprechmuskulatur beeinträchtigt ist.
Betroffene haben Schwierigkeiten, die Muskeln von Lippen, Zunge, Kiefer oder Kehlkopf gezielt und koordiniert zu bewegen. Dies führt zu undeutlicher, verwaschener oder monotoner Sprache, veränderter Lautstärke und veränderter Sprechgeschwindigkeit.
Ursachen sind häufig Erkrankungen wie Schlaganfall, Morbus Parkinson, Multiple Sklerose oder Schädel-Hirn-Trauma.
Die logopädische Therapie unterstützt die Verbesserung der Muskelkoordination, Atemkontrolle und Artikulation, um die Verständlichkeit der Sprache zu erhöhen.
Dysphagie
Dysphagie bezeichnet eine Schluckstörung, bei der das sichere und koordinierte Schlucken von Nahrung, Flüssigkeiten oder Speichel beeinträchtigt ist.
Betroffene haben Schwierigkeiten, Nahrung richtig zu kauen, zu kontrollieren oder vom Mund in die Speiseröhre zu transportieren. Dies kann zu Verschlucken, Husten, Würgereiz oder sogar zu Lungenentzündungen führen.
Ursachen sind oft neurologische Erkrankungen, Operationen oder strukturelle Veränderungen im Kopf-Hals-Bereich.
Die logopädische Therapie hilft, die Schluckfunktion zu verbessern und Risiken zu minimieren.
Stimmstörungen
Erworbene Stimmstörungen im Erwachsenenalter äußern sich durch Veränderungen in Tonhöhe, Lautstärke, Stimmqualität und Belastbarkeit der Stimme. Häufig entstehen sie durch Überlastung, etwa bei beruflicher Beanspruchung, oder durch entzündliche Veränderungen und Schädigungen der Stimmlippen, wie Stimmlippenknötchen oder Polypen. Auch neurologische Erkrankungen wie Stimmbandlähmungen oder Parkinson sowie operative Eingriffe im Halsbereich, beispielsweise Schilddrüsen- oder Kehlkopfoperationen, können Ursache sein. Psychogene Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle. Die logopädische Therapie unterstützt dabei, die Stimme zu schonen, ihre Funktion zu verbessern und den bewussten Umgang mit der Stimme zu fördern.